Logopädie Praxis Silberhorn
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Neben den klassischen logopädischen Therapien bieten wir zusätzliche Leistungen an, die den Behandlungsprozess sinnvoll ergänzen und individuell abrunden. Dazu gehören unter anderem die umfassende Beratung von Angehörigen, praktische Tipps für den Alltag sowie die enge Zusammenarbeit mit Ärzt:innen, Therapeut:innen, Pflegekräften und Pädagog:innen. Auch präventive Maßnahmen spielen eine wichtige Rolle, um Sprach- oder Schluckstörungen frühzeitig vorzubeugen oder ihre Entwicklung günstig zu beeinflussen. Darüber hinaus biete ich Informationsgespräche für Eltern, Angehörige oder Einrichtungen an, die sich über bestimmte Störungsbilder und deren Behandlungsmöglichkeiten informieren möchten. Diese zusätzlichen Leistungen schaffen Transparenz, fördern das Verständnis für den therapeutischen Prozess und unterstützen dabei, Fortschritte nachhaltig in den Alltag zu übertragen. Mein Anliegen ist es, über die eigentliche Therapieeinheit hinaus da zu sein, Zeit zu geben, Wissen zu teilen und Sicherheit zu vermitteln – damit sich Patient:innen und Angehörige jederzeit gut begleitet und unterstützt fühlen.
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Die craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) beschreibt Funktionsstörungen im Bereich des Kiefergelenks und der Kaumuskulatur. Häufig äußern sich diese in Form von Kiefergelenksschmerzen, Verspannungen im Gesichts- oder Nackenbereich, Kopfschmerzen oder Einschränkungen beim Kauen und Sprechen. In der Logopädie betrachten wir die CMD nicht isoliert, sondern im Zusammenspiel mit Atmung, Stimme und Sprache. Ein gestörter Kau- oder Schluckablauf, eine erhöhte Muskelspannung oder Fehlbelastungen können direkte Auswirkungen auf die gesamte Kommunikation haben. Die Therapie setzt auf ein ganzheitliches Vorgehen. Sie beinhaltet funktionelle Übungen, die Kiefer- und Gesichtsmuskulatur entspannen und kräftigen, sowie Koordinationstraining, das Bewegungsabläufe harmonischer und schmerzfreier gestaltet. Durch Bewusstmachung und Wahrnehmungsübungen lernen Patient:innen, eigene Spannungsmuster zu erkennen und zu regulieren. Ergänzt wird dies durch individuelle Strategien für Alltagssituationen, beispielsweise beim Sprechen, Kauen oder in Ruhephasen. Besonders wichtig ist dabei die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit, etwa mit Zahnärzten, Kieferorthopäden, Physiotherapeuten oder Osteopathen. So kann gewährleistet werden, dass die Behandlung umfassend erfolgt und alle relevanten Bereiche berücksichtigt werden. Das Ziel der logopädischen CMD-Therapie ist es, die Beschwerden spürbar zu lindern, die Beweglichkeit des Kiefers zu verbessern und dadurch wieder mehr Lebensqualität und Leichtigkeit im Alltag zu schaffen.
Das Tragen einer Trachealkanüle stellt Betroffene und Angehörige vor große Herausforderungen. Neben den medizinischen Aspekten tauchen auch ganz praktische Fragen auf: Wie gelingt die Kommunikation? Wie kann das Schlucken sicherer werden? Und welche Schritte sind notwendig, um die Kanüle schrittweise zu reduzieren oder sogar zu entfernen?
In der logopädischen Therapie begleiten wir Sie auf diesem Weg mit Fachwissen, Geduld und individueller Unterstützung. Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern und größtmögliche Selbstständigkeit zu ermöglichen. Dazu gehören eine umfassende Schluckdiagnostik und -therapie, um Risiken zu erkennen, ein Ver-Schlucken zu vermeiden, und dadurch das Essen und Trinken sicherer zu machen, sowie Stimm- und Sprechförderung, beispielsweise mit Sprechventilen, damit Kommunikation wieder möglich wird. Auch der Aufbau von Atemkraft und Koordination spielt eine wichtige Rolle, um die Atemwege zu stabilisieren und das Abhusten zu erleichtern. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Unterstützung beim Dekanülierungsprozess, die stets in enger Zusammenarbeit mit Ärzt:innen und Pflegefachkräften erfolgt.
Besonders wichtig ist uns die interdisziplinäre Zusammenarbeit: Gemeinsam mit Ärzten, Pflege, Therapeuten und Angehörigen entwickeln wir individuelle Strategien, die Schritt für Schritt Sicherheit geben. Die logopädische Trachealkanülen-Therapie bedeutet dabei nicht nur funktionelles Training, sondern auch eine einfühlsame Begleitung. Stets verständnisvoll und mit Blickrichtung auf die persönlichen Ziele und Wünsche.
Fütterstörungen
Wenn Babys oder Kleinkinder Schwierigkeiten beim Trinken oder Essen haben, ist das für Eltern oft sehr belastend. Mahlzeiten, die eigentlich Momente der Nähe und Freude sein sollten, sind dann häufig von Sorgen, Stress und Unsicherheit geprägt. Fütterstörungen können sich dabei ganz unterschiedlich zeigen: Manche Kinder verweigern Nahrung oder trinken nur sehr wenig, andere benötigen für jede Mahlzeit sehr lange und zeigen dabei viel Anstrengung. Es kann zu Husten, Würgen oder Erbrechen beim Essen kommen, oder bestimmte Konsistenzen und Lebensmittel werden konsequent abgelehnt.
Die Ursachen solcher Schwierigkeiten sind vielfältig. Sie können in motorischen oder sensorischen Problemen liegen, auf medizinische Grunderkrankungen zurückgehen oder sich aus ungünstigen Gewohnheiten entwickeln, die sich im Laufe der Zeit verfestigt haben.
In der logopädischen Therapie betrachten wir die Situation stets ganzheitlich. Wir analysieren die oralen Funktionen wie Saugen, Schlucken und Kauen, beobachten das Essverhalten und beziehen die Eltern aktiv mit ein. Gemeinsam entwickeln wir Strategien, die das Essen erleichtern und wieder zu einem positiven Erlebnis machen. Dabei geht es vor allem darum, die Nahrungsaufnahme sicherer und entspannter zu gestalten, die orale Motorik zu fördern, positive Esserfahrungen zu ermöglichen und Eltern Sicherheit sowie praktische Unterstützung im Alltag zu geben. So kann sich das Kind gesund entwickeln und Mahlzeiten werden wieder zu einem angenehmen und verbindenden Familienereignis.
Tiergestützte Therapie
Hundegestützte Therapie
Hunde schaffen in der Therapie eine Atmosphäre von Geborgenheit und Vertrauen. Sie sind neugierig, wertfrei und reagieren sensibel auf jede Art von Kommunikation – ob verbal oder nonverbal.
In der hundegestützten Logopädie werden gezielte, individuelle Übungen mit dem Hund kombiniert. Das kann das Geben einfacher Kommandos sein, das gemeinsame Spiel oder kleine Aufgaben wie Füttern oder Bürsten. Solche Situationen fördern die Sprachproduktion, regen zum Erzählen an und stärken die Kommunikationsfreude.
Besonders für Kinder, die Hemmungen oder Ängste beim Sprechen haben, ist der Hund oft ein Türöffner: Er hört zu, ohne zu bewerten, und motiviert dazu, sich auszuprobieren. Aber auch Erwachsene profitieren – etwa durch Übungen zur Stimme, Artikulation oder im sozialen Miteinander.
Der Hund bringt Leichtigkeit in den Therapieraum, steigert die Motivation und macht Fortschritte direkt spürbar. So wird die logopädische Arbeit lebendig, baut Hemmungen ab und dafür Nähe auf und ist dadurch von positiven Emotionen begleitet.
Pferdegestützte Therapie
Die Arbeit mit Pferden eröffnet in der Logopädie eine besondere Möglichkeit, Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten zu fördern. Pferde wirken beruhigend, stärken das Selbstbewusstsein und laden dazu ein, sich mit allen Sinnen einzubringen.
Während der Therapie stehen nicht nur Übungen im Vordergrund, sondern auch die Begegnung mit dem Tier: das Striegeln, Führen oder einfache gemeinsame Aktivitäten. Diese Situationen regen Kinder wie Erwachsene dazu an, Sprache spontan und natürlich einzusetzen – sei es durch Anweisungen, Erzählungen oder nonverbale Signale.
Das Pferd reagiert unmittelbar auf Stimme, Körpersprache und Stimmung. Dadurch entsteht eine ehrliche Rückmeldung, die den therapeutischen Prozess unterstützt. Gleichzeitig fördert der Umgang mit dem großen Tier Konzentration, Körperwahrnehmung und Mut.
In der pferdegestützten Therapie verbinden sich logopädische Ziele mit der besonderen Motivation, die aus der Nähe zum Tier entsteht. So werden mit Freude, nachhaltig Fortschritte erlebbar und auf spielerische Weise Behandlungsziele erreicht.